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Artikel vom 10.11.2010

Erfahrungen

Stationen auf dem Weg zum Zuchttier – züchterischer und monetärer Aufwand

Bis ein hoffnungsvoller Welpe das Prädikat Zuchttier bekommen kann, hat er viele Hürden zu überwinden. Aber beginnen wir bei seiner züchterischen Planung. Nach sorgfältiger Auswahl und unendlichem Abwägen entschließt sich der Züchter eine hoffentlich viel versprechende Verpaarung einzuleiten.

Im Beispiel befindet sich die Hündin in seinem Besitz und der Zuchtrüde steht in einem ande- ren Zwinger. Die Modalitäten (Freigabe des Rüden, geforderte Gesundheitsuntersuchungen der Hündin, Decktaxe) sind bereits vor der erwarteten Läufigkeit der Hündin verbindlich geklärt. Die aktuell gültige Zuchttauglichkeit beider Partner ist ebenfalls gegeben.

Die Hündin wird läufig. Kurz zuvor wurde sie entwurmt und nun geht es zum Tierarzt. Für den bakteriologischen Befund ist ein Abstrich erforderlich u. U. ebenfalls eine Blutprobe zur Titerbestimmung auf bestimmte, mögliche vorhandene Infektionen. Nun gilt es den Befund abzuwarten, eventuell zu medikamentieren und den Decktermin nach einem Verfahren der eigenen Wahl oder nach mehreren Methoden zu bestimmen. Wenn alles in Ordnung ist geht es auf die Reise zum meistens weit entfernten Zuchtrüden. Dort wurde im Vorfeld schon die Einquartierung gebucht, die natürlich in einem Hotel mit „Hundemitführungserlaubnis“ im Zimmer der Zweibeiner geschieht.

In den folgenden Tagen erfolgt - hoffentlich mit gegenseitiger Fortpflanzungsinteressiertheit von Rüde und Hündin - der Deckakt.

Nun heißt es hoffen und eventuelle Symptome bei der Hündin nicht nach der Erwartungshaltung zu interpretieren. Erste Klarheit erhält man dann bei der Ultraschalluntersuchung um den angenommenen 30. ten Konzeptionstag. Ist das Ergebnis positiv, beginnen die Sonderbehandlungen (überwachte Bewegung, Umstellung der Fütterung) der werdenden Mutter. Um den Geburtstermin die Gewöhnung an den Wurfraum im Haus und die Kontrolle der Rektaltemperatur.

Während der Geburt ist der Züchter voll gefordert. Er muss seiner Hündin während des gesamten Geburtsvorganges souverän und der Hündin Vertrauen einflößend zur Seite stehen. In dieser Zeit und während der Aufzucht gibt es ein besonders intensives inniges Verhältnis zwischen den beiden - das mentale „Salz in der Suppe“ - ein wesentliches Motiv im Züchterleben. Die geborenen Welpen werden trocken gerieben, bzw. durch die Mutter, der Nabel wird versorgt, das Geschlecht nebst Gewicht bestimmt und dem Welpen wird beim „Andocken“ an die Säugeleiste Unterstützung zuteil. Das Geräusch von neugeborenen Welpen an der „Milchbar“ der Mutter ist unbeschreiblich.

Bei aller Fürsorge für den gesamten Wurf (in den ersten 3 Lebenswochen 24 h am Tag) beginnt die Sondierung nach dem viel versprechenden Welpen für die kommende Generation. Das soll wochenlang so weitergehen, bis der Züchter endlich seine Auswahl getroffen hat. Dieser Prozess ist ungemein aufregend, von Selbstzweifeln durchzogen und zugleich unendlich erfüllend.

Der Welpe wächst zum Junghund heran wird sorgsam überwacht, ernährt, bewegt und sozialisiert. Nach durchstandener Umzahnung muss er als potentielles Zuchttier sowohl ein vollzähliges Gebiss und den geforderten Gebissschluss vorweisen. Manchmal ist es gut, wenn der Züchter mehr als nur einen potentiellen Zuchtkandidaten behalten hat.

Nun wird das Training intensiviert, um bereits in der so genannten Puppiklasse erste Ausstellungserfahrungen und Bewertungsergebnisse von anerkannten Rassespezialisten (Zuchtrichtrichtern) zu erhalten. Die Ausstellungsphase hat begonnen.

Als nächster Schritt erfolgt die Ankörung mit der notwendigen Einmessung und der Zahn - und Gebißbeurteilug. Es folgen weitere Ausstellungen begleitet von den notwendiger Weise geforderten weiteren Untersuchungen des Zuchtverbandes (Röntgen der Hüfte, Untersuchung des Herzens, Genetische Identifizierung des Probanden). Sollte alles Erfolg versprechend verlaufen, steht einem beginnenden Zuchteinsatz nichts mehr im Wege.

Mittlerweile sind auf diesem Weg ca. 2 Jahre vergangen. 2 Jahre des Hoffens, Bangens, von Erfolgen und Misserfolgen und ständig wachsender Zuneigung zwischen Züchter und Partner.

Bei Betrachtung der finanziellen Seite sind folgende Positionen zu berücksichtigen.
  • Aufzucht, Training, Gesundheitsvorsorge der Mutter (Futter, Tierarzt)
  • Anerkennung als Zuchthündin/Zuchterlaubnis (Zuchtuntersuchungen, Ausstellungen)
  • Tierärztliche Voruntersuchungen vor dem Deckakt
  • Decktaxe, inklusive Anreise und Unterbringung
  • TA – Kosten während der Aufzucht und Impfungen bis zur vollendeten 8./12. Lebenswoche
  • Futterkosten für einen Welpen/Junghund in den ersten 2 Lebensjahren
  • Kosten durch den Zuchtverein; Zuchtstättenbesichtigung, Wurfabnahme, Papiere
  • Besuch von Ausstellungen (Meldegebühren, Fahrt – und Unterbringungskosten)
  • Equipment (Leine, Halsband, Pflegeutensilien, Zelt…)

Diese Kosten kennzeichnen den Idealfall. Der Deckakt war erfolgreich. Hündin und Welpen absolvieren glücklicher Weise das gesamte „Programm“ ohne nennenswerte gesundheitliche Probleme. Diese Aufwandsseite kann deutlich anders aussehen, wenn es zu gesundheitlichen Schwierigkeiten kommt. Es können Probleme im Verlauf der Geburt (z.B. notwendiger Kaiserschnitt) auftreten oder gar Erkrankungen von Mutter und Welpen während des Aufzuchtzeitraumes.

Diese Betrachtung zeigt deutlich, dass mit so genannter Hobbyzucht in einem eingetragenen Verein kein Geld zu verdienen ist. Aber genau das ist auch nicht das Motiv des Züchters. Zucht ist für ihn gelebte Lebensqualität. Selbstverständlich ist auch er an einer Aufwandsentschädigung interessiert, die er dann in die Vervollkommnung seiner Zuchtstätte reinvestiert.


Welpen geboren (Januar 2023) (01.02.2023)

Wir haben Welpen von Nett`ls Giants Mabel und Mighty Hunter`s Ben Hur.

Die Welpen wurden am 25.01.2023 geboren. Bei Interesse rufen Sie uns an oder senden Sie eine E-Mail.























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